Judo-Blog

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Zitate zum Nachdenken:

Zum Thema Wettkampf-Jûdô und Olympia sagt Feldenkrais (Schüler von G. Koizumi, entstand ca. Ende der 70er Jahre): “Das ist das Häßlichste, was ich je gesehen habe, schlimmer als Boxen, schlimmer als Ringen! Beide sind netter als das Jûdô, welches bei den Olympischen Spielen vorgeführt wird. Wenn Kano das sähe, würde er sterben.”
(Roger Russell: Feldenkrais im Überblick, S. 176, Kapitel "Feldenkrais und Judo")


Auf die Frage, warum sich die Qualität des Jûdô im Vergleich zu früher so verschlechtert habe, erläutert Feldenkrais: “Weil Kano nicht erlaubte, daß Jûdô in die Olympischen Spiele kam und auch keine Gewichtsklassenunterschiede zuließ. Allein aufs Können kam es an. Bei den Olympischen Spielen gibt es Gewichtskategorien, weil man dort glaubt, ein Leichtgewichtler könne, wie beim Ringen, keinen Schwergewichtler besiegen. Jetzt gibt es das Gewichtssystem, welches verlangt, daß ein kleiner Mann gegen einen kleinen und nie gegen einen großen kämpft. Sie sehen also, wie diese Kerle Kraft gebrauchen, um sich gegenseitig wegzudrücken; und sie machen überhaupt kein Jûdô. Was sie machen ist eine Travestie von Jûdô. Es ist das Gegenteil von Jûdô, häßlich anzusehen und ineffizient. Und Kano sagte: ‘Solange ich lebe, wird es im Jûdô keine Gewichtsunterschiede geben, und an dem Tag, an dem es Teil der Olympischen Spiele wird, ist es aus und vorbei damit. Mit der Aufnahme in die Olympischen Spiele ist Jûdô erledigt.’ Leider hatte er recht damit.” (ebenda)



... KANO erklärte Pierre de Coubertin, daß das Jûdô als olympische Disziplin ungeeignet sei, da es kein Sport, sondern eine Schule des Lebens wäre. Jûdô, so sagte KANO, wäre kein Spiel, Kodôkan Jûdô, so KANO, wäre eben keine Sportart, kein Spiel, sondern eher mit einer Religion oder Morallehre vergleichbar, da es einen wesentlich größeren moralischen Anspruch verkörpere als dies eine Sportart tun könne.“

(Louka / Cook, „Memories of the Great Masters : Minoru Mochizuki“, New York 1998)